Nach wie vor sind Frauen in ingenieurwissenschaftlichen Studienbereichen und Berufsfeldern deutlich unterrepräsentiert. In den ingenieurwissenschaftlichen Kernbereichen Maschinenbau, Elektrotechnik sowie in der Informatik liegt der Studentinnenanteil unter 15%. Für die Berufssituation von Ingenieurinnen sind geringere Bezahlung, geringere Aufstiegschancen, ein höheres Arbeitsplatzrisiko und geringere Akzeptanz im Beruf kennzeichnend. In den Führungsetagen von Industrie und Wissenschaft sind Ingeneurinnen kaum vertreten. Angesichts der demographischen Entwicklung, die mittel- und langfristig zu einer erheblichen Reduzierung des Potenzials an Studierenden und Arbeitskräften führen wird, können es sich Wissenschaft und Wirtschaft nicht mehr leisten, auf die Potenziale und Talente von Frauen zu verzichten. Vor diesem Hintergrund betonen nicht nur die europäischen Hochschulministerinnen und -minister und die europäischen Hochschulrektoren die Notwendigkeit, im Zuge des Bologna-Prozesses soziale und geschlechtsspezifische Ungleichheit auf nationaler und europäischer Ebene abzubauen und die Beteiligung von Frauen in Studium, Forschung und Lehre zu stärken. Auch CEO's führender europäischer Unternehmen und Industrieverbände haben aufgerufen, den Frauenanteil in Forschung und Lehre zu erhöhen und die Ingenieurausbildung umfassend zu reformieren.
Vor diesem Hintergrund will das Fachforum Vertretern und Vertreterinnen Technischer Hochschulen aufzeigen, welche Chancen die aktuelle Studien- und Hochschulreform bietet, die Potenziale von Frauen besser zu erschließen und ihre beruflichen Ein- und Aufstiegschancen in Wissenschaft und Wirtschaft zu verbessern. Reformverantwortlichen Akteuren/innen Technischer Universitäten wird Gelegenheit geboten, im Inland und Ausland entwickelte Ansätze, Methoden und vorbildliche Praktiken kennen zu lernen, wie die Perspektive der Chancengleichheit als Leitprinzip der Qualitätsentwicklung in der ingenieurwissenschaftlichen Lehre und Forschung wirksam verankert und der Ansatz des Gender-Mainstreaming systematisch in das universitäre Qualitätsmanagement integriert werden kann.
Das Fachgebiet Qualitätswissenschaft der TU Berlin und die Femtec.Hochschulkarrierezentrum für Frauen Berlin GmbH laden Sie herzlich ein zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion mit Interessenpartnern aus Politik und Industrie.